Hallo Lambro

Gerechtigkeit oder soziales Verhalten sind im Sicherheitsdienst leider zwei Fremdworte. Was zählt ist die schnelle Arbeitskraft die möglichst flexibel ist, wenig kostet, keine Fragen stellt, genügsam ist und der Firma viel Geld einbringt. Familienleben zählt da nicht. Leider. Dass hinter all diesen Menschen die sich für den Bereich Sicherheit einsetzen auch Bedürfnisse stehen wird gerne übersehen. Der Einzelne interessiert nicht, schliesslich hat er freiwillig seinen Beruf gewählt. Und statt diesen Umstand zu würdigen wird er mit Füssen getreten und wenig geschätzt. Die Arbeitsverträge und das GAV helfen da wenig, da das GAV noch viel zu wenig für den Arbeitnehmer ausgerichtet ist. Und was die Verträge betrifft, ich sage nur "Fallstricke". Natürlich gibt es auch faire Arbeitgeber, aber die werden wohl mit treuem Personal dermassen vollgestopft sein, dass dort niemals eine Stelle frei wird. Es sei denn nach Pensionierung oder Todesfall. Wenn du zurück zu geregelten Arbeitszeiten und Wochenenden kommen willst, musst du wohl die Branche wechseln. Auch wenn der Sicherheitsdienst viele Vorteile hat, die Nachteile sind doch überwiegend. Nur ist es eben heute nicht mehr leicht, mal schnell eine Alternative zu finden. Ein Familienleben und Sicherheitsdienst sind zwei Dinge, die unmöglich befriedigend zusammenfliessen können. Sofern es sich dabei um Verkehrsdienst, Bewachung und allgemeine Sicherheitsdienstleistungen handelt. Berufliche Aufgaben bei Polizei, Gefängnis, Staat und dergleichen sind wohl die Ausnahme.

Hallo Lambro

Weisst du, Papier - oder wie heute verbreitet - elektronische Medien nehmen viel an. Schreiben lässt sich alles. Aber die Realität im SD sieht ganz anders aus. Ich persönlich habe vor Jahren schon eine Freundin verloren, weil ich durch Nachtdienste kaum mehr Zeit für sie hatte. Hatte ich dann mal frei, ist es mir kaum gelungen von Nacht auf Tag umzustellen. Somit ging wieder gemeinsame Zeit verloren. Das tragische ist, dass du trotz hohem Aufwand und massiver Einbussen im Privatleben nicht einmal Karriere machen kannst oder sowas wie entsprechende Entlöhnung der Fall wird. SD bei Privaten ist ein Verlustgeschäft. In jeder Hinsicht. Ausser man hat sonst gerade keine andere Möglichkeit ein Einkommen zu erzielen. Dann ist es besser als nichts. Aber SD sollte vorübergehend sein, denn das grosse Geld macht nur die Teppichetage. Sie doch mal die Realität, dem Kunden werden 65 bis 75 Sfr. verrechnet und du bekommst bestenfalls zwischen 22 und 26 Franken. Bist aber draussen und musst dich jedem Wetter stellen, flexibel sein etc. Die Löhne im SD sind entschieden zu klein. Verantwortung tragen und kleinen Einkommen passen genauso wenig zueinander wie Vasella und Mindestlohn. :-)